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Kapelle Sebastian Kaufmann Luzern - Entlebucher und Emmentaler Musikarchiv

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Kapelle Sebastian Kaufmann Luzern

Entlebucher Tonarchiv




Sebastian Kaufmann wurde am 25.7.1884 auf der Ramsern in Wiggen (Gemeinde Escholzmatt) geboren und starb am 19.11.1947 in Luzern. Ramsere Baschi war während der Grenzbesetzung 1914-1918 Spielführer der Bataillon Spiele 41 und 45.

Später siedelte er nach Luzern um, wo er den Beruf eines Dienstmannes am Bahnhof Luzern ausübte.

In Luzern spielte er in der Stadtmusik als Klarinettist und im Stadtorchester als Fagottist mit. Daneben wirkte er auch als nebenamtlicher Musiklehrer an der städtischen Musikakademie. Sein wohl berühmtester Schüler war sicher der legendäre Volksmusiker Chaspi Muther, der auch Entlebucher Wurzeln hat.



Streichmusik Scheidegger 1903 an einer Fasnacht im Hotel Waldstätterhofhof in Luzern
v.l.n.r. Sebastian Kaufmann Bügel, Fritz Scheidegger Klarinette, Anton Scheidegger Violine und Hermann

Scheidegger Kontrabass (  Auf der Treppe steht  Herr Walz, der Direktor vom Hotel  Waldstätterhof)

Sebastian Kaufmann hat zuerst Trompete und erst nachher Klarinette gespielt.

Sebastian Kaufmann lernte während der Grenzbesetzung 1914-1918 im Jura seine Frau kennen.
Laut Werner Kaufmann (Sohn von Sebastian Kaufmann) habe die Mutter nur französisch und der

Vater nur deutsch gesprochen, aber sie hätten eine sehr harmonische Beziehung geführt.




Otto Würsch (1908-1962) Solo-Horn Tonhalle Zürich


        
  

Otto Würsch (junior) von Emmetten/Kilchberg ZH war ein Multitalent. Er spielte in verschiedenen Schweizer Volksmusikensembles Cornet, Trompete, Tuba, Posaune und Bassgeige, 1945 wird er Solohornist zuerst im Radio-Orchester Zürich und später in der “blauen” Formation des Tonhalle-Orchesters, das heisst er spielt im Opernhaus. Er spielte mit seinem Vater (Otto Würsch sen.) in der Ländlerkapelle Sebastian Kaufmann und Otto Würsch und in der Stadtmusik Luzern. Mit Kaspar Muter und Jost Ribary war er in unzähligen Formationen tätig. 1944 erlangte er am Konservatorium Zürich sein Diplom am Horn, Nebenfach Kontrabass. Später dirigierte er das Kantonspolizeicorps Zürich und die Blasmusik Wädenswil. Für sie arrangierte er die grossen Sinfonien (Z.B. Dvorak aus der neuen Welt) und hatte als strenger Leiter international grossen Erfolg. In seiner Studioformation «Ländlerkapelle Guggachbuebe» und der Formation «Freudenberger Dorfmusik» spielten mehrere Musikanten des Tonhalle-Orchesters (unter anderen Fridolin Frei als Trompetensolist und Marcel Frei als 2. Trompeter) zusammen mit Musikanten des Kantonspolizeicorps Zürich. Für diese Ensembles und für seine Blasmusikvereine komponierte Otto Würsch viele Werke. Otto Würsch leitete (zusammen mit Hermann Voerkel, Kontrabass) die Promenadenkonzerte im Auftrag der Tonhalle-Gesellschaft. Da wurde in öffentlichen Anlagen in der Stadt Zürich gehobene Unterhaltungsmusik gespielt. Otto Würsch spielte auch über viele Jahre 3. Horn und 1. Wagnertuba im Festspielorchester Luzern. Sein Verhältnis zur Volksmusik war nicht ganz einfach. Sein Vater war nicht für ein Musikstudium des Sohnes zu begeistern und bezahlte ihm nicht einmal die Bahnreise zur Aufnahmeprüfung nach Zürich. Otto junior liess sich nicht beirren und der Eintritt ins Tonhalle-Orchester war für ihn eine grosse Bestätigung. Damit konnte er beweisen, dass er von der Musik leben konnte und er wurde als Profi akzeptiert. Andererseits wurde er dadurch von den Volksmusikanten eher gemieden. In seiner eigenen Familie war die Volksmusik kein Thema, da legte er Wert darauf, klassischer Musiker zu sein. Zusammen mit seinen Nebeneinnahmen als Musikant, Dirigent und Komponist hatte er ein gutes Einkommen. Otto Würsch verstarb viel zu früh, er war den unglaublichen Belastungen all seiner Tätigkeiten zusammen mit dem “obligaten” Alkohol- und Tabakkonsum bei den zahlreichen Anlässen nicht gewachsen.


Kaspar Muther (1909-1980)




Der als Bauernsohn in Littau und Luzern aufgewachsene Virtuose, der neben Jost Ribary viele Jahre als der herausragende Ländlerinterpret und -komponist galt, machte sich nach Schulabschluss zunächst im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb auf dem Stollberg und der Hermitage nützlich. Musische Anlagen lassen sich bei keinem seiner Vorfahren nachweisen. Die Freude am Klarinettenspiel  erwachte in ihm mit vierzehn Jahren, ausgelöst durch die Lust am  Musizieren seines 1956 verstorbenen Bruders Peter, der Handorgel spielte. Der Luzerner Sebastian Kaufmann, von Beruf Dienstmann, oft im Stadt- sowie Theaterorchester als erster Klarinettist beschäftigt, unterrichtete ihn zu Anfang. Auf dessen Rat besuchte er während dreier Jahre Kurse an der städtischen Musikschule Luzern. Abgerundet wurde seine musikalische Ausbildung durch die Mitwirkung in der dortigen Stadtmusik, der er sich als Siebzehnjähriger anschloss und welcher er sechs Jahre angehörte. Etwa zur selben Zeit als er diesem Verein beitrat, begann er sich auch für die Ländlermusik zu interessieren, die er alsbald an der Seite seines Bruders und eines Bassisten ausübte. Den Auftakt bildete ein Engagement der «Mutherbuebe» im Hotel «Ochsen» in Luzern, woer bereits den «Stollberg Schottisch» darbot, einen seiner berühmtesten Tänze, den er mit achtzehn Jahren komponiert hatte. Für die Marke «His Master's Voice» bespielte er 1930 in Luzern die ersten Schallplatten, unterstützt von Sebastian Kaufmann, Peter Muther, Otto Würsch Vater und Sohn sowie Franz Kunz. Nach diesen erfolgreichen Anfängen mehrten sich die Auftritte zusehends, wodurch bald einmal die Zürcher Ländlerprominenz auf den viel. versprechenden Jungbläser aufmerksam wurde und ihn in die Limmatstadt beorderte

Eine enge musikalische Verbindung ging er hier mit Stocker Sepp und Walter Wild ein, in deren Formationen er meistens anzutreffen war, wovon alte Schellackplatten zeugen, aufgenommen mit Walter Wild in Paris 1934.

Weitere Aufnahmen, so in Berlin, liessen nicht lange auf sich warten. Wiewohl er längst die Stufe eines ausgebildeten Musikers erreicht hatte, verrichtete er beruflich noch immer Landarbeit auf dem «Stollberghof»  seiner Eltern. Dies änderte sich mit einemmal, als Robert Barmettler  sich 1937 für die Berufsmusik entschied und Muther nebst Omlin, Ney sowie dem allzeit heiteren Bassisten und Gitarristen Jakob «Giacomo»  Wiget in seine Kapelle berief. Dass der Luzerner in dieser Umgebung der  Schlager- und Stimmungsmusik seinen Tribut zollte, konnte nicht  ausbleiben. Einen weiteren Schritt hin zu modernen Rhythmen, denen er  sich gar als Schlagzeuger verschrieb, bedeutete die darauffolgende Zusammenarbeit mit den professionellen Unterhaltungsmusikern Emil Moser, den Brüdern Parmigiani und dem Luzerner Akkordeonisten Franz (Harry)  Meyer anfangs der vierziger Jahre. 1948 pachtete er, unterstützt von seiner Gattin, das Restaurant «Bauernhof» in Goldau, ohne deswegen die Berufsmusik in Luzern und Zürich aufzugeben. In der Gründung und Leitung der Bauernmusik Goldau fand er einen Ausgleich zum täglichen Konzertbetrieb. Vollends weg von der Ländlermusik führte schliesslich sein Eintritt in ein modernes Ensemble zu Beginn der fünfziger Jahre, womit er sich viel Kritik in volkstümlichen Kreisen einhandelte. Wozu er aber in seiner ureigenen Sparte noch immer fähig war, bewies er im bereits vorgerückten Alter an der Spitze der 1959 von ihm u.a. gegründeten Kapelle «Heirassa», die bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1980  geradezu als Markenzeichen für modulationsreiche, konzertante Volksmusik galt. Umgeben von ihm ebenbürtigen Solisten, wie Walter Grob, Alois Schilliger, Willi Valotti usw., erreichte er erst jetzt den Gipfel  seiner Karriere, die er 1968 mit einer USA-Tournee der Kapelle «Heirassa» (wiederholt 1969) krönte.

Zuletzt spielte er mit einer eigenen Formation, der u.a. der Akkordeonist Very Steffen angehörte. Er lebte seit 1960 in Rothenburg. Sein unerwarteter Tod, der ihn durch einen Herzschlag in Luzern ereilte, und die anschliessende Beisetzung in  Hergiswil, lösten in Ländlerkreisen Betroffenheit aus. Muther  hinterliess rund 500 in der Mehrzahl virtuose Tänze von hohem  Schwierigkeitsgrad, erschienen in den Verlagen Hans Roschi und Emil Lustenberger. Sein exaktes und schmissiges Spiel ist überdies auf ungezählten Schallplatten und Studiobändern festgehalten


Fotos mit Sebastian Kaufmann






Familie Kaufmann, Ramsern, Wiggen

Die Familie Kaufmann spielte auch als eigene Kapelle auf, und war eine der  erste Musikformationen im Entlebuch
bei der auch Frauen mitspielten.





Endlich habe ich die vollständige Namensliste herausgefunden.

(von links): Leo Kaufmann (*1892), der Tambour, war später Kreuzwirt in Romoos. Kobi Kaufmann, Ramsern, Wiggen.
Trompeterkorporal Sebastian Kaufmann (*1884), Spielführer des Bat Spiels 45 (Stadtbataillon von Luzern), Luzern.
Gefreiter Hermann Kaufmann (*1890), langjähriger Direktor der Harmoniemusik Marbach. Franz Kaufmann, Ramsern, Wiggen.




Ganz altes Foto der Kapelle Würsch-Kaufmann aus dem Jahre 1929.
v.l.n.r. vordere Reihe: Sebastian Kaufmann, ev. Leonard Haas, ev. Josef Studhalter,
hintere Reihe: Otto Würsch sen., Otto Würsch jun., ev.Robi Ineichen.




Diese Radiosendung ist bearbeitet in meinem Archiv

Dietschibergler Schottisch (Formation 1920er Jahre
Bärgfrüehlig Schottisch(Luz. Ländlermusik Würsch-Kaufmann)
Chrigu wott go mälche  Ländler (Kapelle Sebastian Kaufmann-Jodlerkönig Franz Lötscher, Luzern








Plattenaunahmen Ende 10er Anfangs 20er- und 1930 Jahre


Es fehlen mir die Aufnahmen der Titel: Steinriegler Marsch, Reusswellen Walzer,

Ramsere Polka (Radioaufnahme)


Vielleicht kann mir Jemand weiterhelfen. "Herzlichen Dank"



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