Franz Lötscher Jodlerkönig/ Jodlerklub Edelweiss Luzern
Franz Lötscher (12.Mai 1900 – 19. August 1953)
Der Heimatort von Franz Lötscher ist Doppleschwand, doch geboren und aufgewachsen ist er in Neuenkirch.
Später wohnte er in der Region Luzern wo er als Jodlerkönig Vorjodler des bekannten Jodlerklubs Edelweiss
Luzern war. Im selben Masse, wie Josef Felder um die Jahrhundertwende die schweizerische Jodlergeschichte
prägte, tat dies Franz Lötscher, Sohn des Dorfkäsers Lötscher aus Doppleschwand in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Geboren am 12. Mai 1900 in Doppleschwand, absolvierte Franz Lötscher im väterlichen Betrieb
die Lehre als Käser. Nicht das Käsen wurde zu seiner beruflichen Leidenschaft, vielmehr verschrieb er sich der
Schweinezüchterei und bekleidete bald in Grossbetrieben verantwortungsvolle Posten. Mit 30 Jahren
verehelichte sich Franz Lötscher mit der Käserstochter Marie Forster vom Rain. Weit über die Kantonsgrenzen
hinaus als ausgezeichneter Schweinezüchter bekannt, überraschte er anfangs der Dreissigerjahre seine
Berufskollegen, als er die Übernahme des Gasthauses «Sempacherhof» bei Sempach-Station bekannt gab.
1940 zog es Franz Lötscher nach Luzern. Zusammen mit seiner Frau und den entsprossenen vier Töchtern
führten sie das Restaurant «Weisses Schloss». Es wurde zusehends zum Mekka der Jodler in der Stadt Luzern.
Schon mit 27 Jahren stand Franz Lötscher im Mittelpunkt des schweizerischen Jodelgeschehens. Am 2.
Schweizerischen Jodler-Verbandsfest 1927 in Luzern überraschte er das Expertengremium (damals noch
als Kampfgericht aufgeführt) mit seiner exzellenten, vollen und urchigen Stimme. In der Kategorie B,
kultivierter Gesang, schrieben die Experten A. L. Gassmann, Zurzach, Oskar Ferdinand Leu, Baden,
Gebhard Rainer, Basel und F. Leuthold, Bern, folgenden Kurzbericht zum Auftritt von Franz Lötscher:
«Lötscher's ‹Fluehjodel› hatte etwas von der überströmenden Frohmut des Älplers in den Bergen.
Hei, wie das krachte und echoete in den Flüeh'n! Kleine Differenzen ausgenommen, das Schlussergebnis ist ein
meisterhaftes. Wir beglückwünschen den neuen ‹Jodlerkönig› und heissen ihn in den Reihen der
Ausnahmekönner unter den Schweizerjodlern willkommen.» Nach der Frage, woher diese kraftvolle, helle und
warme Stimme komme, meinte Franz Lötscher: beim Jodeln während des Schweinefütterns versuche er sich
gegen den Lärm der Tiere durchzusetzen. Franz Lötscher verteidigte in der Kategorie «kultivierter Gesang»
noch mehrere Jahre den Titel des Jodlerkönigs. Seine Engagements als Solojodler und Sänger reichten bis zu
den benachbarten Alpenländern. Es gab kaum eine kulturelle Grossveranstaltung in der Schweiz ohne den
Jodlerkönig Franz Lötscher. Neidisch blickten die Luzerner Jodlerchöre auf die sängerischen Qualitäten
Lötschers beim Jodler-Doppelquartett «Edelweiss» Luzern. Am19. August 1952 starb Lötscher an einer
heimtückischen Krankheit. Im Nachruf in den «Luzerner Neusten Nachrichten» steht als letzter Satz:
«So warmherzig sein Jodelton, so friedlich und aufgeschlossen war er als Wirt und Kamerad.» Wer immer bei
ihm einkehrte oder Ratsuchte, ging befriedigt von dannen. Ein edler Mensch, voll Herzensgüte und absoluter Ehrlichkeit.
Franz Lötscher ist übrigens der Vater der bekannten Jodlerin Martha Portmann-Lötscher.
Jodelduett Martha Portmann-Karl Vogel
Aemmitaler Alpauffahrt (O.F.Schmalz) Jodelklub Edelweiss Luzern
Chrigu wott go mälche Ländler (Kapelle Sebasian Kaufmann-Jodlerkönig Franz Lötscher, Luzern
Plattenaufnahmen 1930er Jahre