Otto Würsch
Otto Würsch (* 8. August 1908 in Emmetten; † 23. Dezember 1962 in Kilchberg ZH)
Otto Würsch wuchs in Luzern als Sohn des Maurerpoliers und Trompeters Otto Kaspar Würsch auf. Seine theoretische Ausbildung erhielt er an der Musikakademie Luzern. Als Musiker spielte er Piston, Posaune und Bassgeige in verschiedenen Schweizer Musikensembles, unter anderem in der Luzerner Kapelle Sebastian Kaufmann. Mit dem Schweizer Klarinettisten und Saxophonisten Kaspar Muther nahm er mit der Ländlerkapelle Muther & Würsch Schallplatten bei His Master's Voice auf. Mit der Bauernkapelle Brünigklänge mit Sepp Omlin und
der Studioformation «Ländlerkapelle Guggachbuebe» wurden weitere Schellackplattenaufnahmen gemacht, die fast vollständig in meinem Musikarchiv vorhanden sind.
1934 wurde Würsch Solohornist des Radio-Orchesters Zürich, das zehn Jahre später als Theaterformation dem Tonhalle-Orchester angegliedert wurde. Von 1943 bis 1953 wurde er an die Luzerner Festspielwochen berufen.
Am 29. Mai 1945 wurde eine Radioaufnahme von einem Mozart-Hornkonzert mit Otto Würsch als Solisten gemacht, das Konzert wurde von Erich Schmid, Hermann Scherchen und Otmar Nussio geleitet. Leider ist die Aufnahme trotz Zusicherung von Radio SRF jetzt doch nicht vorhanden.
1947 übernahm Otto Würsch die musikalische Leitung der Korpsmusik der Kantonspolizei Zürich und gründete 1958 die Kleinformation Original Freudenberger Dorfmusik, für die er eigene Stücke komponierte. 1953 übernahm er bis zu seinem Tod die musikalische Leitung der Harmonie Wädenswil.
Zahlreiche Kompositionen zeugen von seinem breitgefächerten Können. Bekannt wurde insbesondere sein Polizischt Wäckerli-Marsch.
Quelle: Vreni Zweifel
Otto Würsch (1908-1962) Solo-Horn
Otto Würsch (junior) von Emmetten/Kilchberg ZH war ein Multitalent. Er spielte in verschiedenen Schweizer Volksmusikensembles Cornet, Trompete, Tuba, Posaune und Bassgeige, 1945 wird er Solohornist zuerst im Radio-Orchester Zürich und später in der “blauen” Formation des Tonhalle-Orchesters, das heisst er spielt im Opernhaus.
Er spielte mit seinem Vater (Otto Würsch sen.) in der Ländlerkapelle Sebastian Kaufmann und Otto Würsch und in der Stadtmusik Luzern. Mit Kaspar Muter und Jost Ribary war er in unzähligen Formationen tätig. 1944 erlangte er am Konservatorium Zürich sein Diplom am Horn, Nebenfach Kontrabass. Später dirigierte er das Kantonspolizeicorps Zürich und die Blasmusik Wädenswil. Für sie arrangierte er die grossen Sinfonien (Z.B. Dvorak aus der neuen Welt) und hatte als strenger Leiter international grossen Erfolg. In seiner Studioformation «Ländlerkapelle Guggachbuebe» und der Formation «Freudenberger Dorfmusik» spielten mehrere Musikanten des Tonhalle-Orchesters (unter anderen Fridolin Frei als Trompetensolist und Marcel Frei als 2. Trompeter) zusammen mit Musikanten des Kantonspolizeicorps Zürich. Für diese Ensembles und für seine Blasmusikvereine komponierte Otto Würsch viele Werke. Otto Würsch leitete (zusammen mit Hermann Voerkel, Kontrabass) die Promenadenkonzerte im Auftrag der Tonhalle-Gesellschaft. Da wurde in öffentlichen Anlagen in der Stadt Zürich gehobene Unterhaltungsmusik gespielt. Otto Würsch spielte auch über viele Jahre 3. Horn und 1. Wagnertuba im Festspielorchester Luzern.
Sein Verhältnis zur Volksmusik war nicht ganz einfach. Sein Vater war nicht für ein Musikstudium des Sohnes zu begeistern und bezahlte ihm nicht einmal die Bahnreise zur Aufnahmeprüfung nach Zürich. Otto junior liess sich nicht beirren und der Eintritt ins Tonhalle-Orchester war für ihn eine grosse Bestätigung. Damit konnte er beweisen, dass er von der Musik leben konnte und er wurde als Profi akzeptiert. Andererseits wurde er dadurch von den Volksmusikanten eher gemieden. In seiner eigenen Familie war die Volksmusik kein Thema, da legte er Wert darauf, klassischer Musiker zu sein. Zusammen mit seinen Nebeneinnahmen als Musikant, Dirigent und Komponist hatte er ein gutes Einkommen. Otto Würsch verstarb viel zu früh, er war den unglaublichen Belastungen all seiner Tätigkeiten zusammen mit dem “obligaten” Alkohol- und Tabakkonsum bei den zahlreichen Anlässen nicht gewachsen.
Quelle: Florian Walser
Otto Würsch am Cornet mit seinen Rhythm-Boys, am Saxophon Jost Ribary.
Spiel. Füs. Bat. 45 (Otto Würsch als Posaunist ganz oben rechts
Otto Würsch, Kaspar und Peter Muther
Kaspar Muther, Otto Würsch, ?, Peter Muther
Gewerbepatent für Hausierer. Ohne dieses durfte nicht öffentlich aufgespielt werden
Freudenberger Dorfmusik (Aufnahmen ab Schellackplatten bei mir erhältlich)
Die Freudenberger Dorfmusik in den 50er-Jahren im Kongresshaus Zürich. Otto Würsch sitzend und die
Gebrüder Frei an den Trompeten. Die Musik bestand aus Musikern des Tonhalle-Orchesters und des
Kantonspolizeicorps Zürich. Es ist eine 9er-Musig mit Es-Klarinette, Klarinette, Wald-,Es- und Tenorhorn,
Susaphon und zwei Trompeten.
Sämtliche historischen Aufnahmen sind digitalisiert und auf CD erhältlich.
Serge Schmid
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