Pater Chrysostomus Dahinden
Dahinden, Chrysostomus (Schüpfheim 1872 - Luzern 17. Oktober 1937)
Nach der Matura in Engelberg trat er dort ins Kloster und wurde im Sommer 1897 zum Priester geweiht. Schon 1898 übertrug man ihm das Kapellmeisteramt. 30 Jahre lang war er auch in der Klosterschule tätig.
Beim täglichen Konventamt des Klosters Engelberg sass seit Herbst 1887 häufig nicht mehr der unvergessliche Pater Ambros Schnyder, der als Meister der Orgel einen hohen Ruf genoss, sondern sein fünfzehnjähriger Schüler Johann Dahinden aus Schüpfheim vor den Manualen des herrlichen Stiftsinstruments. Der spätere Pater Chrysostomus wurde am 26. Oktober 1872 in eine ausgesprochen musikalische Umgebung hineingeboren, war doch sein Vater Organist ander grossen Pfarrkirche in Schüpfheim und schon mit 25 Jahren Präsident und Direktor der dortigen Musikgesellschaft geworden und leitete sie fast drei Jahrzehnte hindurch. Lehrer Dahinden hatte 1870 seine erste Frau verloren und mit Anna Felder seinen drei Kindern im Jahr darauf eine neue Mutter gegeben. Dieser zweiten Ehe entspross, wohl als einziges Kind, der kleine Hans, der schon von klein auf Klavier, Orgel und Geige spielen lernte und sich als hochmusikalisch erwies. Deshalb wurde er im Herbst 1885 der Stiftsschule Engelberg anvertraut, wo Pater Ambros den kleinen Entlebucher unter seine Fittiche und in eine strenge Schule nahm. Dieser zeichnete sich aber auch in anderen Fächern aus und absolvierte schliesslich die beiden obersten Gymnasialklassen bei den Benediktinern in Einsiedeln. Die Frage nach dem «Was nun?» scheint sich dem «eleganten Studenten» gar nicht gestellt zu haben: Er folgte der ersten Liebe, kehrte nach Engelberg zurück und legte am 6. September 1894 als Bruder Johannes Chrysostomus die einfache Ordensprofess ab. Danach studierte er drei Jahre lang Theologie und wurde am 27. Mai 1897 zum Priester geweiht. Im Herbst darauf vertraute man dem jungen Lehrer die jüngsten Stiftsschüler an. Als Klassenlehrer, dessen anregender und gründlicher Unterricht viele Fächerbetraf, war er seinen Zöglingen zugleich auch Bergführer auf den Exkursionen, Schlittschuhlehrer im Winter oder auch mal Anwalt beim gestrengen Herrn Präfekten. Er gab sein Bestes, verlangte dies aber auch von seinen Schülern. Seine Begeisterung für die Geistesgrössen der Antike fiel zwar nicht immer auf den fruchtbarsten aller Böden, doch die kleine Schülerschar wusste um seine echte Güte und verehrte ihren Lehrer. Verständlich aber, dass er später dann, in den oberen Klassen, nur noch Latein und Griechisch lehrte: Die beiden klassischen Sprachen des Altertums. Seine Hauptstärke war und blieb indessen die Musik Als Nachfolger von Pater Ambros schlug er die Stiftsorgel in den Jahren, in denen er nicht Kapellmeister war – wenigstens solange sein Augenlicht dies erlaubte, also bis 1917. Er spielte Bach, Rheinberger oder auch neuere Komponisten mit vollendeter manueller und stilistischer Sicherheit und genoss in weiten Kreisen den Ruf eines vorzüglichen Orgelkenners. Deshalb wurde er immer wieder auch als Sachverständiger beim Bau neuer Instrumente herangezogen – so auch 1928/29 in Schüpfheim, wo seine Meisterhand dann zur Primizfeier von Pfarrer Theodor Zemp die grossartige neue Orgel aufbrausen liess. Während insgesamt elf Jahren trug er die zusätzliche Last des Stiftskapellmeisters und belebte dabei auch das Schultheater: Die Aufführungen von Lortzings «Zar und Zimmermann», Flotows «Stradella» oder sogar Webers «Freischütz» verlangten den Schülern wie ihm selber das Äusserste ab. Doch den Höhepunkt bildete Mendelssohns Oratorium «Elias» (1919). Daneben schrieb er zu mancher Gelegenheit selber Musik. In seinen Kompositionen sprach sich sein tief empfindendes Wesen wohl klarer aus, als es seiner scheuen Natur sonst in Worten gegeben war. waren seine Stärke. Seine Hauptstärke war und blieb indessen die Musik. Als Nachfolger von Pater Ambros schlug er die Stiftsorgel in den Jahren, in denen er nicht Kapellmeister war – wenigstens solange sein Augenlicht dies erlaubte, also bis 1917. Er spielte Bach, Rheinberger oder auch neuere Komponisten mit vollendeter manueller und stilistischer Sicherheit und genoss in weiten Kreisen den Ruf eines vorzüglichen Orgelkenners. Deshalb wurde er immer wieder auch als Sachverständiger beim Bau neuer Instrumente herangezogen – so auch 1928/29 in Schüpfheim, wo seine Meisterhand dann zur Primizfeier von Pfarrer Theodor Zemp die grossartige neue Orgel aufbrausen liess. Während insgesamt elf Jahren trug er die zusätzliche Last des Stiftskapellmeisters und belebte dabei auch das Schultheater: Die Aufführungen von Lortzings «Zar und Zimmermann», Flotows «Stradella» oder sogar Webers «Freischütz» verlangten den Schülern wie ihm selber das Äusserste ab. Doch den Höhepunkt bildete Mendelssohns Oratorium «Elias» (1919). Daneben schrieb er zu mancher Gelegenheit selberMusik. In seinen Kompositionen sprach sich sein tief empfindendes Wesen wohl klarer aus, als es seiner scheuen Natur sonst in Worten gegeben war. Das Oratorium St. Benedictus, für Frauenchor und Klavier, und das Weihnachtsspiel Herodes stellen seine beiden bedeutendsten und umfangreichsten Werke dar. Der Nekrolog der Neuen Zürcher Nachrichten fasst zusammen: «Als bleibende und wertvolle Andenken hinterlässt er uns eine Reihe von Kompositionen, darunter mehrere frei gestaltete AveMaria und zwei Salve Regina, eines für Männerchor und eines für GemischtenChor… sodann eine Festkantate und manch religiöse Lieder. Unter diesen gelangen ihm besonders die Weihnachtslieder mit einem ungemein natürlichen, kindlichen Ton besonders gut.» Und ebenso sehr die Marienlieder.
Humoristische Sächelchen konnten ihm aber ebenfalls trefflich geraten (Schnupferliedli, Bassgige-Lied). Und für seine Heimatverbundenheit sprechen die Chor-Vertonungen von Gedichten Carl Robert Enzmanns (Das schönst Buech oder Mis Äntlibuech – mis Heimetland).
Nach fast dreissig Jahren Schuldienst wurde der Ordensmann vom Abt 1926 zum Spiritual des Frauenklosters Maria Rickenbach ernannt. Er nahm Abschied von Schule und Zelle. Schweren Herzens! Lebte sich dann aber überraschend gut in den neuen Wirkungskreis ein
und blieb dort über zehn Jahre. Eine (zweite) Knochenkrebsoperation im Sommer 1937 kam zu spät: Nach langen Wochen ist er am 17. Oktober von seinen Leiden erlöst worden. Beigesetzt wurde er in der Klostergruft Engelberg
Quelle: " Das klingende Tal" Das Buch ist im Fachhandel erhältlich.
Carl Robert Enzmann
Aufführungen im Kloster Engelberg
Aufführung Stiftschule Engelberg
Offenbar gibt es im Frauenkloster Sarnen Noten von Pater Chrysostomus Dahinden.
Serge Schmid