Markus Zemp
Entlebucher Musikerinnen-Musiker
Biografie
Markus Zemp (*1948) studierte nach der Primarlehrerausbildung Dirigieren, Orgel, Musikpädagogik, Schulmusik
und Komposition an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik Luzern, an der Musikakademie Basel und an der
Musikhochschule in Wien. Nebst reger Berufs- und Konzerttätigkeit war er mehrere Jahre Produzent und
Redaktor bei Schweizer Radio SRF 2 Kultur. An der Hofkirche Luzern wirkte er als Stiftskapellmeister und Leiter
der Cappella. An der Hochschule Luzern war er viele Jahre als Professor für Dirigieren und Partiturspiel, sowie
als Abteilungsleiter tätig. Er war Gründer und Leiter der Entlebucher Kantorei, einem Projektchor, der sich
primär dem oratorischen Repertoire widmete. Kompositorisch hat Markus Zemp nur in kleinem Rahmen gewirkt,
mit weltlichen und geistlichen Chorsätzen, den Meditationen für Orgel und dem „Betruf“, einer Collage für Chor
und Orchester. Im Weiteren war er in Zusammenhang mit Aufführungen um Werkherausgaben resp. -
bearbeitungen von Luzerner Komponisten wie J.F.X.D. Stalder und F.J.L. Meyer von Schauensee bemüht.
Aufgrund seines pädagogischen Knowhows und seiner Medienerfahrung war er eine gefragte Person im
Bereich der Kulturförderung
. Hier ein paar seiner diesbezüglichen Wirkungsfelder:
- Konzeptionierung, Gründung und erster Leiter des Entlebucher Kulturzentrums
- Präsident und Mitglied der Kantonalen Kulturförderungskommission
- Künstlerische Co-Leitung der Musikwochen Ettiswil
- Präsident der Stiftung / des Vereins Entlebucher Musikarchiv
Dirigent
Markus Zemp lernte sein Metier als Orchester- und Chordirigent bei Josef Bucher, Michael Gielen,
Hans Gillesberger und Karl Oesterreicher.
Er leitete mehrere Orchester in kurzzeitigen Anstellungen fest oder als Gast resp. in Zusammenarbeit,
so unter anderem das Luzerner Sinfonieorchester (früher AML-Orchester), Collegium Musicum Luzern,
Kammerorchester der Hofkirche, Aargauer Sinfonieorchester, Aargauer Barockensemble,
Luzerner Kammerensemble und das Barockorchester Capriccio Basel.
Markus Zemp hat in seiner Wirkungszeit Chöre verschiedener Couleur geleitet. Unter anderem war er
ab 1987 Stiftskapellmeister an der Hofkirche Luzern, leitete den Stiftschor und die Cappella der Hofkirche,
ein Kammerchor, spezialisiert auf barocke Literatur. Mit der Entlebucher Kantorei konzertierte er während 25 Jahren.
Trotz seiner beruflichen Vielfalt kann sich der Dirigent Markus Zemp mit einem breiten Repertoire
ausweisen, das sich im Orchesterbereich auf Werke von J.S. Bach, Händel, Haydn, Mozart,
Beethoven, Schubert, Stalder, Mendelssohn, von Weber, Bizet, Chopin, Rossini, Donizetti,
Schumann, Wagner, Richard Strauss, Elgar, Schoeck und Rota beschränkt und bei Chorwerken
(mit und ohne Orchester) dazu Erweiterung mit Palestrina, Schütz, Benn, Monteverdi, Buxtehude,
Pergolesi, Charpentier, Telemann, Vivaldi, Rossini, Saint-Saens, Liszt, Rheinberger, Bruckner,
Dvorak, Puccini, Respighi, Orff und Pärt findet.
Als Experte fungierte er im In- und Ausland, an Wettbewerben und bei Neuanstellungen.
Organist
Seine Ausbildung erhielt Markus Zemp an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik Luzern
bei Rudolf Sidler und an der Musikakademie Basel bei Eduard Müller. Als Organist wirkte er
u.a. in Basel und Luzern. Er gab auch einige Konzerte als Solist, im Ensemble oder als
Continuospieler, mehrheitlich war er aber der Kirchenmusik verpflichtet.
Heute ist er Hauptorganist an der Kirche Johannes und Paulus in Schüpfheim (Kt. Luzern).
Seine kirchenmusikalischen oder konzertanten Auftritte sind geprägt durch Improvisationen
diverser Stile.
Pädagoge
In seinen Anfängen war Markus Zemp als Primarlehrer, Gymnasiallehrer, Instrumentallehrer
und in der Lehrerfortbildung tätig.
Mehrere Jahre war er Musikbeauftragter des Kantons Luzern.
Von 1987 bis 2012 war er Dozent / Professor für Dirigieren und Partiturspiel an der
Hochschule Luzern (HSLU – Musik). Hier wirkte er auch als Abteilungsleiter Kirchenmusik
und Dirigieren.
Entlebucher Kantorei
Professionelles, klassisches Musizieren soll auch in voralpinem, von Volkskultur geprägtem
Gebiet möglich sein, und so gründete Markus Zemp 1987, nach Wohnsitznahme in seiner
alten Heimat, die Entlebucher Kantorei. Seine Absicht war, hier oratorische Chormusik
auf hohem Niveau zu pflegen und der Bevölkerung näher zu bringen. Zugleich gab er
guten Choristen die Gelegenheit, selber an einmaligen Musikerlebnissen teilhaben zu
können. Dass dies auch das kommunale Chorschaffen äusserst positiv beeinflusste,
liegt auf der Hand.
Der Chor wirkte projektbezogen und erarbeitete die Konzerte in einer relativ kurzen
aber intensiven Vorbereitungszeit. Aus einem Pool von gegen 200 Choristen formierte
sich jeweils das erforderliche Ensemble. Zur Aufführung gelangten meist oratorische
Werke aus dem Barock und der Klassik, von Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz,
Johann Sebastian Bach und Söhnen, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi,
Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart, und aus dem 20. Jahrhundert,
von Carl Orff, Ottorino Respighi, Arvo Pärt und Markus Zemp.
Zu ganz besonderen Aufführungen zählten z.B. Monteverdis Marienvesper und die
rekonstruierte Heiligkreuzvesper, sowie Händels Messias, aufgeführt in 3 Konzerten,
mit je einem Teil und in Kombinationen mit Werken von Arvo Pärt.
Nach 25 Jahren, auf dem Höhepunkt des Chores, entschied sich Markus Zemp 2011,
die Ära „Entlebucher Kantorei“ in einem Jubiläumskonzert mit Highlights aus
vergangenen Aufführungen abzuschliessen.
Quelle: Markus Zemp
Beginn Weihnachtsoratorium (J.S. Bach) Entlebucher Kantorei
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