Fritz Brun
Fritz Brun
1878 –1959
Der grosse Klassiker Fritz Brun, einer der grossen Sinfoniker des 20. Jahrhunderts, besass eine tiefe innere
Beziehung zum bergigenTal seiner Herkunft, dessen Wesen und Landschaft auch sein Werk mitgeprägt haben
In der unberührtenNatur des grosselterlichen Hofes in Escholzmatt, wo sein Vater geboren und aufgewachsen
war, hat er als Schüler wohldie unbeschwerteste Zeit seinerJugend verbracht. Geboren am 18. August 1878
in Luzern, musste der unerhört begabte Zwölfjährige als Harmoniumspieler in den sonntäglichen Gottesdiensten
des LuzernerGefängnisses bereits zum Familienunterhalt beitragen. Weitere lebensprägende Eindrücke, und
Klavierunterricht, erhielt er später vom jugendlichen Luzerner Musikdirektor und späteren Stardirigenten
Willem Mengelberg.Mit achtzehn ging er zum Studium nach Köln (Komposition bei Franz Wüllner).
Nach Aufenthalten in Berlin(Kontakte zu Ferruccio Busoni und Arthur Nikisch), London und Dortmund kam er
1903 – zunächst alsKlavierlehrer – nach Bern. War aber schon sechs Jahre später Nachfolger des bekannten
Musikdirektors Carl Munzinger als Leiter der Musikgesellschaft und der beiden grossen Berner Chöre.
In drei Jahrzehnten, bis zu seinem Rücktritt 1941, entfaltete der «Gesinnungsmusiker» hier sein vielseitiges
Künstlertum als Organisator und Dirigent der Abonnementskonzerte, als Solist am Klavier und begehrter
Kammermusikus.Den grossen Werken der abendländischen Musik erwies er hier seine oft und hoch gelobte
Reverenz (gelegentlich auch im Ausland, so beispielsweise 1923 in Rom: Bachs h-Moll-Messe).
Nachdem seine erste Sinfonie (1901) mit dem Paderewsky-Preis ausgezeichnet worden war, wurde er als
Komponist (meist grosser Orchesterwerke) durch einen Freundeskreis unterstützt, der von den Dirigenten
Volkmar Andreae und Hermann Scherchen über die Komponisten Hermann Suter, Arthur Honegger
und Othmar Schoeck bis hin zum Dichter Hermann Hesse reichte. Dem Einfluss von Brahms und Bruckner
(später dann auch von Wagner und Mahler) vermochte er sich nie ganz zu entziehen.
Dem Einfluss der Natur und seiner geliebten Berge allerdings auch nicht! Seit den Zwanzigerjahren reiste
er mit seiner Frau und den drei Kindern immer wieder– und immer wieder durchs Entlebuch! – in seine »Casa
Indipendenza» in Morcote, in die er nach 1941 endgültig übersiedelte. Brun wurde 1921 von der Universität
Bern zum Doktorhonoris causa ernannt (er bedankte sich mit der Widmung seiner 4. Sinfonie) und erhielt
1954 den Preisdes Schweizerischen Tonkünstlervereins sowie 1958 den Kunstpreis der Stadt Luzern.
Er starb am 29. November 1959 in Grosshöchstetten. Seine Asche ruht in Grindelwald.
Fritz Brun ist bis zu seinem Tod Bürger von Escholzmatt geblieben
Symphonies
No. 1 in B minor (1901) (premiered 1908 June 1 conducted by the composer).
No. 2 in B♭ (1911) (premiered 1911 February 14 conducted by Volkmar Andreae)
No. 3 in D minor (1919) (premiered 1920 March 3, conducted by the composer)
No. 4 in E (1925) (premiered 1926 February 2 conducted by Volkmar Andreae.)
No. 5 in E♭ (1929) (Chaconne/Gehetzt, phantastisch/Langsam (slow)/Rasch und wütend)(premiered 1930 January 14 conducted by Volkmar Andreae)
No. 6 in C (1932–1933) (premiered 1933 October 29 conducted by Hermann Scherchen)
No. 7 in D (1937) (premiered 1937 November 10 conducted by Hermann Scherchen)
No. 8 in A (1938/1942?) (premiered 1942 November 11 conducted by Hermann Scherchen.)
No. 9 in F (symphony/suite; five movements) (1949–50). Premiered 1960 December 12, conducted by Volkmar Andreae.
No. 10 in B♭ (1953, premiered 1955 November 7 conducted by Luc Balmer)
Brun, Fritz
* 18.8.1878 Luzern,
† 29.11.1959 Grosshöchstetten, konfessionslos, von Escholzmatt. Sohn des Johann,
Lehrers. ∞ Hanna Rosenmund. Schüler von Willem Mengelberg in Luzern, Weiterstud. in Köln bei Franz
Wüllner. 1902-03 Klavier- und Theorielehrer in Dortmund. 1903-41 wirkte B. in Bern als Klavierlehrer, Dirigent
der Sinfoniekonzerte der Bern. Musikgesellschaft, des Cäcilienvereins und der Liedertafel. Danach zog er sich
vom öffentl. Musikleben zugunsten ausschliessl. Komponiertätigkeit im Tessin zurück. Seine zehn Sinfonien
sind von der eingehenden Auseinandersetzung mit Johannes Brahms und Anton Bruckner geprägt. Daneben
schuf er u.a. vier Streichquartette, ein Klavier- und ein Cellokonzert sowie Chorwerke und Lieder. 1920 Dr. h.c.
der Univ. Bern, 1954 Komponistenpreis des Schweiz. Tonkünstlervereins, 1958 Kunstpreis der Stadt Luzern
Kornboden in Escholzmatt (Bauernhof der Grossmutter von Fritz Brun) Foto: Adriano
Gruppenfoto 1913 in Bern: v.l.n.r. Oben: Leonie Stämpfli, Mia Hesse, Helen Schädelin
Mitte: Ilona Durigo, Hanna Rosenmund, Hermann Hesse, Walter Schädelin, Wilhelm Stämpfli
Unten: Othmar Schoeck, Fritz Brun, Alphonse Brun.
Schweizer Musikfest Leipzig (Hotel Astoria) 1918 mit Fritz Brun - Dirigent & Komponist (1878-1959), Alphonse Brun - Geiger, Ilona Durigo- Sängerin (1881-1943), Hermann Suter- Komponist (1870-1926), Othmar Schoeck - Komponist (1886-1957)
Briefe von Fritz Brun (1910)
Kornboden (Bauerhof der Grossmutter von Fritz Brun)
Kornboden alt
Hier hat der Vater von Fritz Brun vermutlich gewohnt, bevor er nach Luzern gezogen ist
Rest. Feldmoos, im Besitz der Fam. Brun
Rest. und Post Feldmoos früher
Rest. und Post Feldmoos früher
Fedmoos ganz alte Aufnahme
Posthalter Anton Brun (1897-1970) mit Frau Marie
Seltenes Foto bei der Post Escholzmatt (Auf dem Wagen, Anton Brun)
Seltenes Foto bei der Post Escholzmatt (Beim Pferd, Anton Brun)
In der Postablage Feldmoos hat der 11jährige Fritzli (also 1888-9) anscheinend einen Klavierrezital gegeben, es war ein Wohltätigkeitskonzert (Quelle: Adriano)
Hans Brun, Sohn von Fritz Brun
DVD von Adriano über Fritz Brun
Orchester Werke von Fritz Brun (historische Tonaufnahmen, nach Aufnahmejahr geordnet und archiviert)
Ouvertüre zu einer Jubiläumsfeier
Symphonie Nr. 9, Berner Stadtorchester, Volkmar Andreae (4.11.1952)
Streichquartett Nr. 4 D-Dur, Nach Radiopausenzeichen zum fünundzwanzigjährigen Bestehen von Radio Zürich,
Winterthurer Streichorchester (1953)
Variationen über ein eigenes Thema Rudolf am Bach
Uarizun (Fritz Brun, Andrea Bezzola) Chor Viril Engadina, Nuot Vonmoos (1957)
Symphonie Nr. 10, Berner Stadtorchester, Luc Balmer (3.11.1958)
Gedenksendung zum 80. Geburtstag von Fritz Brun (1958)
Sonata für Violine und Klavier Nr. 1 d-Moll, Margrit Essek-Hans Steingrube (1958)
5 Lieder für Singstimme und Klavier
1. Lebensgenuss (Hölderlin, 1912).
2. Die Entschlafenen (Hölderlin, 1913)
3. Abendständchen (Brentano, 1913)
4. Es wehet kühl (Schlegel, 1916)
5. Der Wunsch (Hagedorn, 1913)
Margrit Conrad-Amberg, Hans Steingrube (19.09.1958)
Symphonie Nr. 3, Radio-Orchester Beromünster, Kurt Rothenbühler (3.4.1961)
Symphonie Nr. 4, Radio-Orchester Beromünster, Kurt Rothenbühler (4.10.1961)
Symphonie Nr. 8, Berner Sinfonieorchester, Klaus Cornell (28.6.1966)
Symphonie Nr. 5 (Chacconne) Radio-Orchester Beromünster, Erich Schmid (1971)
Symphonie Nr. 7, Radio Sinfonie Orchester Basel, Jean-Marie Auberson (1972)
Ouvertüre zu einer Jubiläumsfeier
Symphonie Nr. 5, Berner Sinfonieorchester, Jorma Paula (10.11. 1978)
Radio Sendung zum 100. Geburtstag (1978)
Symphonie Nr. 2, Schweiz. Festspielorchester Luzern, Ulrich Meyer (1978)
Symphonie Nr. 6, Radioorchester Basel, Peter Lukas Graf (5.4.1990)
Schellackplattenaufnahmen Berner Liedertafel, Dir. Dr. Fritz Brun
Unsere Berge (Hermann Sutter) Aufblick (Fritz Brun) (Aufnahme von 1929)
MATINEE: Sonntag 5. Juni 2016, 10:30 Uhr
Leben und Werk des Schweizer Symphonikers Fritz Brun mit Escholzmatter Wurzeln
Adriano,(Mitte hinten) welcher alle Werke von Fritz Brun auf CD eingespielt hat, mit Familienmitgliedern von Fritz Brun, v.l. Hans Koch, Regula Koch, Suzanne Brun, Andreas Brun
Viele Interessierte folgten der Einladung des Entlebucher Musikarchivs zur Matinee, in welcher Leben und Werk des
Komponisten Fritz Brun (1878 - 1959) gewürdigt wurde. Unter den Gästen durften seine Schwiegertochter und drei Enkel begrüsst werden.
Feedbacks zum Fritz Brun Anlass
Meine Tochter Angela studiert an Universitäten Bern und Freiburg Osteuropa - Studien und Italienisch, sie hat auf ihrem Blog diesen Artikel über Fritz Brun geschrieben
Alle Fritz Brun-CDs kommen nun bald in einer schönen 10-CD-Box auf dem Label Brilliant Classics neu heraus (die 3. Symphonie vom Label Sterling inbegriffen).
3. Symphonie d-Moll, 2. Satz Fritz Brun (Musikausstellung Entlebucherhaus Schüpfheim)
Werkverzeichnis
Neue Zürcher Zeitung
Zentralbibliothek Zürich
Musinfo
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Matinée: Fritz Brun von Escholzmatt (1879 – 1959)
Serge Schmid